Inhalt
Haben Sie sich schon überlegt, ob Sie den Aussagen einiger Social Media- und Marketing-Fachleuten folgen und für Ihr Geschäft auch noch zusätzlich WhatsApp als Kommunikationskanal erschließen?
Wenn nicht, dann ist es gut so, aber für den Fall, dass Sie später auf die Idee kommen, es doch zu tun: Bookmarken Sie sich diesen Artikel!
Wenn ja, aber noch nicht umgesetzt, dann lesen Sie hier weiter und lassen Sie danach die Finger davon.
Wenn Sie WhatsApp diesbezüglich schon nutzen, werden Sie hier eine Erklärung finden, warum es nicht funktioniert.
Was ist WhatsApp?
Genau betrachtet ist WhatsApp nichts anderes als ein Dienst zum Versenden von SMS und MMS. (Die älteren Leser werden beides noch kennen.) Der einzige Unterschied: bei einer SMS versendet man die Nachricht über das Mobilfunknetz. Bei WhatsApp läuft das über das Internet.
Daher kann man bei letzterem nicht nur Textnachrichten und Bilder versenden, sondern auch Sprachmitteilungen und Filme. Und im Vergleich zur MMS (verinfacht gesagt: Bild-SMS) kann man sich durch die Verwendung des Internets sicher sein, dass die Bilder auch vom Empfänger an gesehen werden können
WhatsApp als Marketing-Kanal?
Wenn WhatsApp eigentlich nichts anderes ist, als eine Weiterentwicklung der alten SMS, stellt sich die Frage, ob Sie bisher SMS als Kommunikationsmittel für die Kundenansprache genutzt haben. Wenn nicht, warum wollen Sie dann gerade jetzt damit anfangen?
Bevor Sie damit anfangen, überlegen Sie genau, was es Ihnen bringen wird. Wo liegen die relevanten Vorteile? Wo die Nachteile?
Mir selbst fallen keine Vorteile ein, die einen veranlassen, den Kurznachrichtendienst fürs Marketing zu verwenden. Dagegen jedoch ein paar gravierende Nachteile.
Nachteile von WhatsApp als Marketing-Kanal
Mobile Rufnummer
Auch wenn WhatsApp inzwischen auch als Desktop-Version existiert, benötigt man eine mobile Rufnummer.
Also muss man eine Rufnummer dafür reservieren. Das bedeutet zusätzliche Kosten.
Push-Kommunikation
Der Vorteil von Sozialen Netzwerken ist hier nicht gegeben, bzw. nur eingeschränkt möglich. Denn die Kommunikation erfolgt hier in klassischer Richtung: von Ihnen zum Kunden. Eine Kommunikation umgekehrt ist zwar möglich, wird aber nicht groß erfolgen.
Und wenn doch, dann erfolgt diese unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Da können Sie gleich angerufen werden oder ein E-Mail erhalten und brauchen kein WhatsApp.
Marketingcontrolling nicht möglich.
Die Marketingmaßnahmen lassen sich äußerst schlecht auf Ihren Erfolg hin nachprüfen. Zwar kann man Links versenden und die Klicks auf diese messen. Aber was ist mit dem Thema „Weitersagen“?
Sie wissen, an wen Sie die (anders kann man es kaum nennen) Werbung versendet haben, aber wenn mehr Klicks gemessen werden als Empfänger gewesen sind, wissen Sie noch nicht, ob es sich um weitergeleitete Nachrichten handelt.
Abmahngefahr
Wer WhatsApp im Marketing nutzt, muss etwas wichtiges beachten: WhatsApp ist nichts anderes als ein SMS-Dienst. Folglich gelten hier meines Erachtens die gleichen Bedingungen, wie für die Kommunikation per SMS. Und damit die gleichen wie für gewerbliche Anrufe.
Sie benötigen die schriftliche und unterschriebene Erlaubnis, von ihrem WhatsApp-Account aus den Kunden zu bewerben. Haben Sie diese nicht, kanns teuer werden, wenn Sie von einem Empfänger abgemahnt werden.
Dieses Problem haben Sie bei den Sozialen Netzwerken nicht. Denn hier posten Sie auf eine (weit gefasst) eigene Website , Ihrem Profil. Und jeder Fan / Follower hat durch das Folgen von sich aus der verkaufsfördernden Kommunikation zugestimmt.
By Andreas 9. Juni 2015 - 07:52
Diese Meinung zu WhatsApp ist wirklich konservativ, aber im schlimmsten Sinne des Wortes.
Das es gute Anwendungen für den Dienst gibt, seht Ihr hier: http://www.stimme.de/themen/dossierarchiv/4dez/Bombenangriff-auf-Heilbronn-mit-WhatsApp-erzaehlt;art136553,3252986
Eines steht aber jetzt schon fest: Wenn ich über einen Dienstleister für Marketing und Kommunikation nachdenke, fallen mir tausend andere ein, aber an die Gewerbehelfer denke ich dabei nicht.
By Andreas Behling 12. Juni 2015 - 17:10
Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Grundsätzlich widersprechen wir ja nicht WhatsApp als Marketing-Kanal. Wir sagen lediglich, dass dieser nicht besonders geeignet ist, was sich vielleicht in Zukunft noch ändern wird. Schließlich wissen wir alle nicht, wie Facebokk Inc diesen Dienst weiterentwickelt.
Zu dem sagen wir, dass es hinsichtlicher der Nutzung aus unserer (laienhaften) Sicht rechtliche Stolperfallen bestehen. Diese können gerade in der sich stark entwickelten deutschen Abmahnkultur zu erheblichen Kosten führen. Auch das von Ihnen genannte Beispiel muss — soweit nachvollziehbar, da wir nicht den Anmeldemodus kennen — nicht unbedingt rechtssicher gewesen sein. Es fängt hier zum Beispiel schon mit der Frage an, wie seitens des Verlags das An- und abmeldeverfahren durchgeführt wurde. Zu dem gibt es datenschutzrelevante Fragen, die zwar der Verlag geklärt haben wird, jedoch im Allgemeinen offen sind.
Bevor ein kleines KMU WhatsApp nutzt, sollte es sich daher vorher anwaltlich beraten lassen.
Wer WhatsApp im Marketing nutzen will, sollte zu dem daran denken, dass es hier in erster Linie eher eine einseitige Kommunikation von Verkäufer zu Käufer darstellt, als um eine Kommunikation zwischen beiden. Daher läuft man schnell Gefahr, als Spammer angesehen zu werden.
Setzt man — was wir ja nicht betrachtet haben — Whatsapp z.B. als Kommunikationsweg für die Hotline ein, kann dies sogar von Vorteil sein. Jedoch fallen hier dann Gruppen weg.
By Eleftherios Hatziioannou 30. Dezember 2015 - 11:01
Messaging wird im Kontext von Unternehmen in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen, weil das im privaten Bereich gelernte Verhalten auch auf den Business-Bereich übergeht. Gleichzeitig haben Sie vollkommen Recht, dass das Thema mit Vorsicht zu geniessen ist. Der „alte“ Marketingansatz, möglichst viele Menschen zu stören, um eine Markenbotschaft zu platzieren ist hier nicht ratsam. Nutzer nutzen Messenger, wie z.B. WhatsApp gerade deshalb, weil es ein geschützter Bereich ist, in dem sie bestimmen können, mit wem sie wann interagieren. Da B2C Messaging jedoch ein Thema werden wird, habe ich mit meinem Team eine Plattform entwickelt, die alle Vorteile Messenger-basierter Dialoge mit den Anforderungen von Unternehmen und Wünschen von Nutzern in Einklang bringt. Datenschutz und -sicherheit sind genauso wichtig, wie funktionale Grundvoraussetzungen (Schnittstellen, Teamarbeit, etc.). Wer sich im neuen Jahr mit dem Thema auseinandersetzen möchte, findet in diesem Beitrag etwas mehr Infos und Fakten: https://smoope.com/de/push-real-good-warum-es-zeit-ist-neue-wege-zu-gehen-im-marketing/