Warum Sie die Begriffe „Human Ressources“ und „Personal“ aus Ihrem Wortschatz streichen sollten

Für Arbeitnehmer gibt es im Fachjargon unterschiedliche Bezeichnungen. Sie beschreiben zwar in erster Linie, wer was und in welcher Position zum Betrachter bzw. zum Begriffsverwender steht. Jedoch verweisen die verwendeten Begriffe auch die politische Orientierung (oder den persönlichen Umgang mit den im Betrieb Beschäftigten. Je nachdem, ob Sie von Mitarbeitern, Proletariern, Arbeitnehmer, Human Ressources etc. sprechen.

Auch wenn diese Begriffe alle das gleiche beschreiben, nämliche eine Person, die einem Unternehmen ihre Arbeitskraft gegen eine Bezahlung verkauft, sind einige so schlecht, dass Sie diese unbedingt aus Ihrem Wortschatz streichen müssen.

„Human Ressources“

Eines dieser Begriffe für Mitarbeiter ist der Begriff „Human Ressources“. Ein Begriff, der in der Regel für die Personalabteilung verwendet wird, weil Englisch chik ist. Jedoch zeigt er deutlich, welchen Stellenwert Menschen in dem Unternehmen haben.

Betrachten wir „Human Ressources“ mal vom Sinn her. So heißt er nichts anderes, als menschliche Ressourcen. Menschlich ist klar. Das sind wir.

Eine Ressource ist nach Wikipedia ein Mittel um eine Handlung zu tätigen oder einen Vorgang ablaufen zu lassen. Was Wikipedia dabei außer Acht lässt, ist, dass in der Regel Ressourcen verbraucht werden. Oder zumindest umgewandelt werden. Ressourcen sind im eigentlichen Sinne Verbrauchsmaterialen.

Dementsprechend sind Human Ressources nichts anderes als menschliche Verbrauchmaterialien. Also ausbeuten, verbrauchen und dann wegwerfen.

Und wer nutzt seine menschlichen Kräfte auf diese Weise?

Das ist das Militär, welches Human Ressources als Kanonenfutter benötigt. Das sind Sklavenhalter, die sich eine Arbeitskraft kaufen, diese auf den Feldern bis zur Erschöpfung schuften lassen und wenn diese nicht mehr kann, einfach verkaufen oder sterben lassen. Das waren der Adel, der seine Leibeigenen und Unfreie für sich rackern ließ und wenn sie nicht mehr das erwirtschafteten, was er verlangte vertrieb.

Wer von Human Ressourcen redet, sieht folglich den Arbeitnehmer nicht als einen Menschen. Einzig und allein der Profit steht im Vordergrund. Der Mensch als Rohstoff muss zu 100% funktionieren, am Besten sogar zu 150%. Wenn die geforderte Leistung nicht erbracht wird, dann sieht man zu, ihn loszuwerden. Ressource verbraucht.

Der Begriffsnutzer sieht in den Menschen als Maschine. Funktionieren oder gehen! Menschlichkeit ist fehl am Platz. Dementsprechend wird die Arbeit verteilt.

Personal

Wer von Personal redet, wertet seine Mitarbeiter im Vergleich zum oben genannten Humakapital schon etwas auf. Und trotzdem werden die Menschen als minderwertig oder zumindest geringwertig betrachtet.

Personal hat man. Das sind die Köchin, das Zimmermädchen, der Butler, der Chauffeur usw, Personal sind die Hausbediensteten, die die Herrschaft zu bedienen haben und in deren Diensten steht.

Personal sind aber nicht die Mitarbeiter im Büro oder in der Werkhalle. Sie bedienen nicht den Chef.

Wer von Personal redet, sieht in den Arbeitnehmern jedoch nichts anderes als bedienendes Gesinde – Gesindel, dass nicht nur faul ist, sondern auch nichts anderes im Sinn halt, als dem Chef das Geld aus der Tasche zu stehlen.

Deswegen sollten Sie die Begriffe nicht verwenden

Die gängigsten Bezeichnungen für Mitarbeiter in der betriebswirtschaftlichen Sprache sind bei genauerer Betrachtung abwertend. Sie werden der Bedeutung jeder einzelnen Person in Ihrem Unternehmen nicht gerecht. Und sie zeigen zu dem, welche Meinung Sie von den Mitarbeitern haben: Menschen sind lediglich Produktionsmittel!

Schätzen Sie die Arbeit wert. Sehen Sie die Bedeutung jedes Einzelnen an dem Produktionsergebnis und dem Erfolg Ihres Unternehmens. Sehen Sie in den Arbeitnehmern Menschen. Sie werden erkennen, dass die obigen Bezeichnungen nicht gerecht werden. Die Angestellten als Mitarbeiter zu betrachten, die zusammen mit Ihnen am gleichen Strang ziehen, um das Ziel zu erreichen, ist hier der weitaus bessere Ansatz.

Wenn Sie letzteres tun und der Mitarbeiter von Ihnen die Wertschätzung erhält, die er verdient, wenn er erkennt, dass er nicht nur als Verbrauchsmaterial (Ressource) angesehen wird, dann wird er bereit sein, sich umfangreich in den Wertschöpfungsprozess einzubringen. Dann werden Sie von Ihren Mitarbeitern zusätzliche Leistungen abrufen können.

Wenn Ihnen gelingt, die abwertenden Begriffe nicht nur aus Ihrem Wortschatz zu streichen, sondern auch die andere, bessere Sicht auf die Mitarbeiter zu leben, wird Ihr Unternehmen gegenüber Mitbewerbern, die dieser Philosophie nicht folgen, Wettbewerbsvorteile erzielen. Sie werden Ihren Ruf als Arbeitgeber steigern. Ihre Mitarbeiter werden stolz auf die eigene Leistung und den Erfolg des Unternehmens sein. 

 

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